Spanien
Mit dem Wohnwagen durch NordspanienNachdem unser Sohn Vincent geboren wurde, stand für uns fest, dass wir während der Elternzeit für mehrere Wochen verreisen möchten. Da wir bisher von Nordspanien noch gar nichts gesehen hatten, sollte diese Region unser Ziel werden. Oft fliegen wir Tausende von Kilometern, aber was Europa zu bieten hat, wird schnell übersehen, oder gar nicht erst entdeckt.
So kauften wir uns einen Wohnanhänger und nannten diesen für die nächsten 2,5 Monate unser Zuhause.
Um dem Kleinen eine längere Anreise zu ersparen, fuhr mein Mann mit dem Wohnwagen-Gespann vor und Vincent und ich flogen nächsten Tag von München direkt nach Bordeaux.
Wir trafen uns auf dem Campingplatz bei Bordeaux du Lac, ca. 20 Minuten vom Flughafen entfernt. So konnte der Urlaub vollkommen tiefenentspannt beginnen: Wir waren schnell in der Nähe Nordspaniens und Vincent war noch nicht vom Autofahren genervt. Was will man mehr!
Aufgrund der Länge unseres Urlaubs und der verschiedenen Regionen, habe ich in diesem Blog nicht jeden Tag einzeln aufgeführt. Außerdem haben wir mit unserem 7 Monate alten Sohn nicht jeden Tag vollgepackt, sondern genossen einfach die Zeit mit ihm – am Strand, am Pool, oder auf dem Campingplatz.
Reisedauer: 10 Wochen
Reisezeit: Juni – August
Unsere Route:
Bordeaux
Bordeaux war der Ausgangspunkt unserer Reise. Schon schwangen wir uns auf unsere Räder und erkundeten einen winzigen Teil des Haute-Medoc, zwischen Margeaux und Pauillac.
Wir fuhren an unzähligen Weinanbaugebieten mit wunderschönen Chateaus vorbei. Man benötigt nicht viel Glück, um ein Chateau zu finden, bei dem man Wein probieren und natürlich auch kaufen kann. Und der Wein aus dem Medoc ist wirklich sehr gut.
Da es in der Gegend kaum Anhöhen gibt, ist der Nachhauseweg auch nach einem Gläschen zu viel kein Problem.
Von unserem Campingplatz aus konnten wir auch bequem in die Stadt radeln. 8 km lang ist die Strecke am Bordeaux du Lac vorbei, bis zum Hafen. Nicht verwirren lassen, das Zentrum von Bordeaux liegt nicht am Fluss, sondern in der Nähe des Theaters.
Übernachtung: Camping Bordeaux du Lac
– unweit von der Stadt und dem Flughafen gelegen
– guter Ausgangspunkt für Besuche ins Medoc oder ins Stadtzentrum
– ruhig, sauber
Arcachon / Dune du Pyla
Natürlich zog es uns als erstes zur größten Wanderdüne Europas. Man benötigt schon etwas Puste, um im Sand den Dünenkamm zu erreichen, aber zum Glück gibt es vom Hauptparkplatz aus auch eine Treppe. Wir sind von unserem Campingplatz aus gestartet. Da dieser auf circa halber Höhe der Düne liegt, war der Weg nicht mehr ganz so anstrengend.
Vom Kamm aus hatten wir einen super schönen Blick ins Hinterland und natürlich auf den kilometerlangen Sandstrand. Bei etwas Wind tummeln sich hier unzählige Gleitschirmflieger am Rand der Düne. Wahnsinn, dass die sich nicht einmal verheddern.
Es befinden sich in der Gegend auch gut ausgebaute Fahrradwege, die zum Teil an der Rückseite der Düne, oder in Arcachon am Meer entlang führen. Auf jeden Fall gibt es kaum Hügel, sodass die Strecken mit Kinderanhänger alle gut zu meistern sind.
Übernachtung: Camping Panorama
– der Campingplatz ist direkt neben der Düne auf halber Höhe gelegen
– mit etwas Glück erwischt man einen Stellplatz mit super Blick auf das Meer und die Gleitschirmflieger, romantischer Sonnenuntergang inklusive
– man muss allerdings immer einen sandigen Weg hinunter zum Meer gehen und natürlich auch wieder hinauf
– meiner Meinung nach weniger geeignet für Familien mit kleineren Kindern und Babies, da man im Sand die Kinder nur tragen kann
– für etwas ältere Kinder super, da auch ein Pool und Spielplätze vorhanden sind
– sehr voll
– viele Gleitschirmflieger
– die Sauberkeit bei den sanitären Anlagen könnte etwas besser sein
Labenne
Eigentlich haben wir hier nur einen Stopp eingelegt, da uns ein Freund die Outlets von Rip Curl, Billabong, Quicksilver und weiteren Surfermarken empfohlen hat. Diese befinden sich in Hossegor. Klamotten, Surfboards, Wetsuits etc. lassen sich hier günstig erstehen.
Wir nutzten die Zeit zusätzlich für eine Radltour von unserem Campingplatz aus nach Bayonne, ca. 27 km einfach. Der Radweg schlängelt sich durch den Wald, an einem Bach entlang. Anschließend gelangten wir ans Meer, wo alte deutsche Bunker langsam im Sand versinken. Am Ende der Tour erreichten wir den Hafen von Bayonne und genossen ein Eis am Dom. Es ist ein nettes Städtchen mit schmalen Gassen, kleinen Cafes und Restaurants.
Die Strecke ist gut mit Kinderanhänger zu schaffen.
Abends genossen wir das Flair von Biarritz. Die letzten Surfer warteten noch vergeblich auf die perfekte Welle und die Restaurants wappneten sind langsam für das Dinner. Wir fanden in einem kleinen Hafen unterhalb der Kirche ein einfaches, nettes Restaurant – La Casa de Juan Pedro. Bitte sich noch einmal informieren, ob es zwischenzeitlich immer noch so gut ist, wie es damals war.
Übernachtung: Camping Sylvamar
– ca. 800m vom Strand entfernt
– sehr sauber
– großer Campingplatz mit einem riesigen Freizeitangebot für Kinder (große Poolanlage mit Wasserrutsche, große Spielplätze, Kettcar-Verleih, etc.)
– beliebt bei Spaniern, deswegen kann es abends laut werden
Pamplona / Bardenas Reales
Pamplona besitzt eine sehr schöne Altstadt – enge Gässchen, jede Menge kleine Tapas Bars und Restaurants – man muss sich hier einfach wohlfühlen. Wer sich für das Stiertreiben interessiert, kann den Weg des Rennens ablaufen, von den Stallungen bis zur Arena.
Wer eher die harte Tour mag, der sollte Anfang Juli zu San Fermin nach Pamplona reisen. An sieben Tagen hintereinander wird in der Stadt gefeiert und wenig geschlafen. Und als Höhepunkt findet jeden Morgen 8.00 Uhr ein Stiertreiben mit 6 Stieren statt. Leider werden diese Tiere diesen Tag nicht überleben.
Restaurant Tipp: El Gaucho am Plaza del Castillo
Unbedingt Pintxo de Foie bestellen (Tipp eines Einheimischen)
Ein weiteres Highlight unserer Reise war ein kurzer Abstecher auf den Jakobsweg – den Camino de Santiago. Überall trifft man auf Pilgerer. Ein Stück den Weg mitzugehen, lässt einen den besonderen Spirit dieses Weges spüren. Man lernt Pilgerer aus allen Herren Länder kennen, ein Gespräch ist fast unausweichlich. Aber es ist super interessant, was ein jeder zu erzählen hat.
Tipp: Von Zubiri nach Irotz kann man wandern, oder radeln, ca. 12 km. Einkehren kann man dann im Restaurant El Horno de Irotz. Sehr gute einheimische Küche, ideal zum entspannen und Pilgerer kennenlernen.
Leider war unser Aufenthalt in Pamplona etwas verregnet, deswegen konnten wir gar nicht so viel unternehmen. Allerdings gewährte uns das Wetter dann doch einen Abstecher in das Naturreservat Bardenas Reales, einer Halbwüste mit tollen Bergformationen. Kurz hinter dem Ort Arguedas beginnt der 30 Kilometer lange Rundweg im Reservat, welches mit Auto, zu Fuss oder per Fahrrad erkundet werden kann. Wir sind natürlich geradelt. Sehr gut mit Kinderanhänger zu fahren, ohne große Anstiege.
Interessant ist, dass sich innerhalb der Rundstrecke ein Militärgebiet befindet und Betreten verboten ist. Was man auch tunlichst vermeiden sollte, denn hier befindet sich das Schussübungsgebiet für den Eurofighter. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn um einen herum die Flieger sausen. Aber die Gegend ist trotz allem wunderschön.
Auf dem Rückweg hielten wir noch in Puente de Reina, einer alten römischen Brücke, über die auch der Jakobsweg führt. Sie liegt an einem hübschen alten Städtchen, welches ebenfalls zum Bummeln einlädt. Ein, zwei Stunden Aufenthalt reichen jedoch vollkommen aus.
Übernachtung: Camping Ezcaba
– einfacher Campingplatz in der Nähe von Pamplona
– etwas eng, aber sauber
– dafür relativ günstig mit der ACSI Card
– guter Ausgangspunkt für Besichtigungen der Stadt
– Restaurant und Swimmingpool sind vorhanden
Pyrenäen / Ainsa
Ainsa ist ein kleiner Ort am Rande des Ordesa Nationalparkes in den Pyrenäen. Von hier aus lassen sich ganz bequem verschiedene Touren, ob zu Fuss, per Rad oder per Auto, unternehmen.
2014 war diese Gegend für Trail Junkies noch ein echter Geheimtipp. Seit 2011 wurden von Zone Zero verschiedene Strecken gekennzeichnet und in Karten eingetragen. Unter www.BTTPirineo.com sind die Routen genauestens aufgelistet und die GPS Daten angegeben. Wie in der Zwischenzeit der Zulauf ist, kann ich nicht einschätzen.
Ein paar einfache Touren haben wir auch unternommen, was mit Kinderanhänger so möglich war. Allerdings gelangten wir schnell an unsere Grenzen, denn die meisten Routen sind mit Anhänger nicht befahrbar. Uns hatte noch die Gegend um Janovas gereizt. Hier befindet sich ein verlassenes Dorf und eine Hängebrücke über den Fluss. Leider haben wir es zeitlich aber nicht mehr geschafft.
Einen Tag gingen wir am Fusse des Pineta wandern. Es gibt am Ende der Strasse von Bielsa kommend einen schönen Rundwanderweg, wahlweise zwischen einer bis drei Stunden Dauer. Mit Kraxe waren wir ca. 1,5 Stunden unterwegs.
Canyoning, Kanufahren, Hochseilgärten und viele weitere Outdoor-Aktivitäten werden ebenfalls in der Gegend von Ainsa angeboten. Im Ort selbst lässt es sich ein wenig bummeln und shoppen und in der Hochburg lecker essen.
Restaurant-Tipps: Callizo in der Hochburg von Ainsa
In dem kleinen Ort San Vicente, oberhalb des Örtchens Labuerda, gibt es ein kleines Restaurant. Sehr zu empfehlen, jedoch ist es am Wochenende sehr voll.
Zwischen Boltana und Ainsa befindet sich auf der linken Seite ein Simply Supermarkt. Das ist der einzig halbwegs große Supermarkt in der Gegend. In Ainsa selbst befindet sich ein kleiner Krämerladen, oder man nutzt die Angebote auf den Campingplätzen, die allerdings sehr teuer sind.
Übernachtung: Camping Pena Montanesa
– großer Campingplatz am Fluss gelegen
– überdachter Pool und Jacuzzi
– Outdoor Pool
– Restaurant und ein etwas teurer Supermarkt
– alles sehr sauber und ordentlich, ruhig
Orio
Orio ist ein kleiner Ort zwischen San Sebastian und Zarautz, direkt am Meer gelegen. Es ist kein besonders schöner Ort, aber von hier aus konnten wir gute Tagesausflüge unternehmen.
Mit dem Radl sind wir nach Zarautz gefahren und haben den Surfern zugeschaut. Von der Uferpromenade aus mit einem guten Mittagssnack oder Eis in der Hand, kann das durchaus Spaß machen.
San Sebastian ist ein wunderschöner Ort mit kleinen Gässchen, guten Shops, Bars und Restaurants. Man muss unbedingt die Pintxos in den Restaurants probieren, vor allem Pintxo de Foie. Sehr fein.
Die Strände in San Sebastian sind gnadenlos überfüllt. Hier sollte man sich vielleicht einen anderen Ort suchen. Aber die Stadt an sich ist sehr schön. Gutes Surfer-Outfit und vor allem Equipment findet man im Pukas. Den Laden gibt es in San Sebastian und Zarautz.
Übernachtung: Orio Camping
– 200 m vom Strand entfernt, für Kinder sehr praktisch
– recht enger Stellplatz
– alles sehr sauber und ordentlich
– Wanderweg nach San Sebastian
alternativ: Gran Camping Zarautz
– auf dem Berg gelegen
– wunderschöner Ausblick auf das Meer und Zarautz
– sehr sauber und ordentlich
– kann jedoch sehr voll werden, auch bei Surfern und Jugendgruppen beliebt
– 400 Stufen zum Strand, weniger für kleine Kinder geeignet
Islares
Auf dem weiteren Weg an der Nordküste machten wir einen Stopp bei Islares. Von hier aus läßt sich Bilbao und Santander besuchen. Oder man unternimmt ein paar Radltouren in der Gegend, so wie wir.
Der Campingplatz ist an einem kleinen Strand gelegen, der nur am Wochenende von Spaniern übervölkert ist, ansonsten Einsamkeit pur verspricht. Es gibt ruhige Stellen, an denen man surfen oder Stand Up paddeln kann.
Übernachtung: Camping Playa Arenillas
– 200m vom Strand entfernt, das Meer sieht man vom Platz aus nicht
– sehr einfacher, kleiner Platz
– sauber und ordentlich
– ruhig, nicht überfüllt, auch nicht am Wochenende
– die sanitären Anlagen sind ok, sind aber verbesserungsbedürftig
alternativ: Camping Playa Joyel
– sehr luxuriöser Campingplatz mit allem Komfort
– eigener Strandzugang
– sehr sauber
– gut für Familien mit Kindern
– etwas teuer
– am Wochenende sehr überfüllt von spanischen Großfamilien
San Vicente / Picos de Europa
San Vicente ist ein guter Ausgangspunkt, um sowohl die Freuden des Ozeans zu geniessen, als auch die Gipfel der Picos de Europa zu erklimmen. Alles ist gut erreichbar und für jedes Wetter findet man die passende Beschäftigung.
San Vicente ist ein kleinerer hübscher Ort mit einer Menge Bars, Restaurants und Cafés. Aber wie überall in Spanien öffnen die Restaurants abends erst gegen 21.00 Uhr. Für uns Nordeuropäer eine echte Herausforderung.
Am ersten Tag unseres Aufenthaltes nutzten wir das schöne Wetter und fuhren Richtung Fuente De, um mit der Seilbahn dem Gipfel des Pena Vieja (2613m) näher zu kommen. Hinter dem Örtchen Panes wird die Strasse immer schmaler und die Steilwände immer höher (Desfiladero de la Hermida). Es ist eine unglaublich beeindruckende Landschaft.
Kurz vor dem Bergdörfchen Lebena, ca. 8 km hinter Hermida befindet sich eine kleine westgotische Kirche – Santa Maria de Lebena – aus dem Jahr 930. Ich bin jetzt nicht so der Kirchengänger, aber sie ist wirklich wunderschön gelegen und besitzt ihren eigenen Charme. Die Öffnungszeiten sind etwas willkürlich.
Potes ist ebenfalls ein hübsches kleines Bergdörfchen mit gemütlichen Restaurants. In dem Franziskanerkloster Santo Toribio de Liebana soll ein Splitter vom Kreuz Christi aufbewahrt sein. Wir haben es nicht überprüft.
Die Seilbahn in Fuente De ist sehr beliebt. Deshalb lohnt es sich, vor 9:00 Uhr da zu sein, um nicht zu lange anstehen zu müssen. Es gibt Möglichkeiten, von der Bergstation aus einen der höchsten Gipfel der Picos zu erklimmen – den Pena Vieja. Knappe 1000 m Höhenunterschied erwarten den Gipfelstürmer.
Wer es gemütlicher mag, kann auf dem Hochplateau wandern. Nähere Informationen zu Wanderungen in der Gegend finden Sie beispielsweise hier.
Zu dieser Zeit besuchten uns meine Eltern in Spanien. Einige Ausflüge unternahmen wir selbstverständlich zusammen, aber an einem Tag durften mein Mann und ich einmal ohne Vincent eine Radtour unternehmen. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen.
Meine Eltern besichtigten Covadonga, das Orleans Spaniens. Das Heiligtum von Covadonga besteht aus einer Grotte mit der heiligen Jungfrau, die in Spanien als Santina bekannt ist. Daneben das Grab des Königs Pelayo, seiner Frau sowie seines Nachfolgers Alfonso I. von Asturien. Neben der heiligen Höhle entstand die notwendige Infrastruktur zur Bewältigung des Besucherandrangs. Ein Vier-Sterne-Hotel, ein Kloster, Andenkenläden sowie die neoromantische Basilika Santa María la Real de Covadonga, die im Jahre 1901 eingeweiht wurde.
Wir radelten durch eine wunderschöne Berglandschaft, die jedoch auch sehr steil war. Da lernt man die Muliwege in den Alpen wieder zu schätzen. Jedoch war der Ausblick traumhaft.
Wir trafen uns mit den Eltern an den Bergseen Lago Enol und Lago de la Ercina. Die Seen sind eingebettet in ein sattes Grün, umgeben von spitzen Gipfeln. Der Besucherzustrom ist hier schon immens. Man sollte also nicht zu spät ankommen. In dieser Gegend läßt es sich wunderbar wandern und ausspannen.
Mit Vincent im Anhänger probierten wir weitere Radtouren aus dem Mountain BIKE Magazin. Ich muss sagen, ohne E-Bike und ausreichend Optimismus wären die Touren in der Art wahrscheinlich nicht befahrbar gewesen. Jedoch linderten die Aussichten auf die umliegenden Berge und die ständig kreisenden Geier etwas die Strapazen.
Als Schlecht-Wetter-Variante besichtigten wir die Cueva El Soplao. Ich war schon in vielen Höhlen, aber diese hat mich echt fasziniert. Mit einer kleinen Bahn geht es ins Innere der Höhle. Es erwarten einen Stalagniten und Stalagtiten, die Vorhängen, Personen oder glitzernden Seeigeln ähneln. Es war echt beeindruckend.
Restaurant Tipp: El Rosal
– gleich am Campingplatz El Rosal gelegen
– gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
– man bekommt auch schon vor 20 Uhr eine warme Mahlzeit
Übernachtung: Camping El Rosal
– direkt am Meer und der Bucht von San Vicente gelegen
– recht groß, er kann sehr voll werden, hauptsächlich mit Surfern
– sauber und ordentlich
– kleiner Supermarkt und Camping-Restaurant gleich in der Nähe
Alternativ: Camping Picos de Europa
– kleiner überschaubarer Campingplatz
– sehr ruhig und sauber
– guter Ausgangspunkt für Touren in die Picos, vor allem Richtung Covadonga
Barreiros
Endlich haben wir die idyllischen Sandstrände gefunden. Angeblich soll es die ja schon zwischen Bilbao und Santander geben, aber irgendwie hatten wir nicht das entsprechende Strandglück, oder einfach eine andere Vorstellung von tollen Stränden.
Auf jeden Fall kann man sich hier unter der Woche auf Strände freuen, die wenig besucht sind. Besonders schön ist der Strand von Otur in der Nähe von Luarca, aber auch die Dos Castros sind nicht zu verachten.
Unbedingt sollte man einen Besuch der Praia As Catedrais einplanen – Steinbögen, die nur bei Ebbe zu besichtigen sind und wunderschön aussehen. So lange kein Wasser da ist, kann man hier natürlich auch baden gehen.
Achtung: In der Zeit zwischen dem 1. Juli und dem 30. September wird der Zutritt zu dem Strand reglementiert. Sie müssen vor dem Besuch ein kostenfreies Ticket buchen. Dieses bekommen Sie online hier.
Der Strand direkt an unserem Campingplatz ist ebenfalls sehr schön. Vor allem entstehen bei Ebbe im Sand kleinere Pools, in denen sich das Wasser sehr aufheizt. Unser Vincent fand das super und saß ewig im Wasser. Das Meer selbst war für ihn zu kalt – für mich allerdings auch.
Zwischen Strand und Strasse befindet sich ein Fussweg, der bequem per Rad befahren werden kann. Von hier aus haben wir die Dos Castros und die Las Catedrales erkundet.
Desweiteren machte mein Mann noch eine Radltour auf einen nahegelegenen Berg, von dem aus er einen wunderschönen Blick auf das Meer hatte.
An einem Tag unternahmen wir einen Abstecher nach Luarca. Allerdings kann man hier nur mit dem Auto in die Stadt fahren, da sie sehr eng ist. Die Parkplatz-Situation in der Stadt ist ziemlich nervig. Es gibt kostenfreie Parkplätze ausserhalb der Stadt, auf denen auch Camper abgestellt werden können. Wir hatten allerdings keine Zeit, soweit in die Stadt zu laufen.
An dieser Stelle endete unsere Fahrt entlang der spanischen Nordküste. Wir haben unseren Wohnwagen stehen gelassen und sind für 2 Tage nach Santiago de Compostela (180 km) nur mit dem PKW gefahren. Dort gönnten wir uns eine Pension.
Übernachtung: Camping Gaivota
– kleiner Platz, nur durch eine Strasse vom Strand entfernt
– außerhalb der Ferienzeit gibt es viel Platz
– sehr sauber und ruhig
– perfekt gelegen, um die Strände Dos Castros und Praia As Catedrais zu besichtigen
Santiago de Compostela
Während unserer bisherigen Reise begegneten wir natürlich häufiger dem Zeichen des Caminos und trafen so etliche Pilger. Aber tatsächlich auf dem Platz zu stehen, auf den sich der ca. 850 km lange Pilgerweg hinbewegt und die Ankömmlinge zu beobachten, ihre Freudentränen, Umarmungen und Unglauben zu sehen, das ist schon etwas Besonderes.
Wir fanden es sehr ergreifend und in uns keimte der Wunsch, ebenfalls einmal den Jakobsweg zu bestreiten, ob zu Fuss, oder mit Rad wurde aber noch nicht festgelegt.
Ansonsten ist die Stadt sehr geschichtsträchtig. Kirchenfans kommen hier voll auf ihre Kosten. Die kleinen Gässchen mit unzähligen Restaurants laden zum verweilen ein und garantiert verschlägt es einen auch in einen der 1.000 Souvenirshops.
Wir haben die beiden Tage genossen, freuten uns aber auch wieder auf die Ruhe unseres Campingplatzes. Santiago ist schon sehr laut.
Tipp: Im Sommer wird jeden Freitag 19:30 Uhr der berühmte Botafumeiro durch das Querschiff der Kathedrale geschwenkt. Es handelt sich dabei um ein etwa 1,60 m großes Weihrauchfass, das an einem etwa 30 m langen Seil von der Decke hängt. Das Fass wird von acht Männern in Bewegung gesetzt und bis hoch unter die Decke geschwungen. Außer seiner üblichen Funktion in der Liturgiefeier diente der Botafumeiro früher dazu, den Geruch der Pilger zu neutralisieren, die nach ihrer Wallfahrt auf dem Jakobsweg eine ganze Nacht wachend und betend in der Kathedrale verbracht hatten. Heute ist es ein einmaliges Erlebnis, dieser Messe beizuwohnen.
Übernachtung: Hostal Alfonso
– kleine, gemütliche Pension
– sehr nette Betreiber
– sehr gutes Frühstück
– es gibt 6 Zimmer, 3 führen zur Strasse, die extrem laut ist
– zentrumsnah, gut zu Fuss erreichbar
Gorges du Verdon / Provence
Von Santiago de Compostela aus legten wir noch einen Stopp in den Picos ein und fuhren anschließend an das Mittelmeer, oberhalb von Barcelona. Dort verbrachten wir eine Woche lang nur am Strand, da es zu heiß war, irgendetwas anderes zu unternehmen.
So freuten wir uns, als wir endlich in etwas kühlere Gefilde kamen. Die Provence zeigte sich mit seinen riesigen Lavendel- und Sonnenblumenfeldern von seiner schönsten Seite.
Der Grand Canyon Frankreichs – die Gorges du Verdon: wem hier langweilig wird, ist selber Schuld: Klettern, Canyoning, Mountain Biken, Wandern, Wassersport. Die Gegend rund um den Canyon mit seinen bis zu 700 m hohen Felswänden bietet eine atemberaubende Kulisse, die auf unterschiedlichste Art und Weise entdeckt werden möchte.
Besonders hervorheben möchte ich die Wanderung Sentier Martel, eine 15 km lange Tour durch die Schlucht, über künstlich angelegte Treppen und Leitern sowie einen über 700 m langen unbeleuchteten Tunnel. Hammerausblicke garantiert! Taschenlampe nicht vergessen!
Desweiteren sollte man einmal vom Stausee Lac de Ste Croix aus in die Schlucht hineinfahren. Tretboote, Kanus und Elektroboote werden am See verliehen. Wer jedoch die Stille geniessen möchte, sollte vor 9:00 Uhr in die Schlucht einfahren. Wir taten es mit einem SUP. Ein echt tolles Erlebnis.
Ansonsten bietet der See ausreichend Möglichkeiten zum baden, surfen und Boot fahren.
Eines der schönsten Dörfer Frankreich ist Moustiers-Staint-Marie. Ein wunderschönes Örtchen mit gerade einmal 700 Einwohnern. Ein Stadtbummel und der Anstieg zur Kirche direkt im Berg sollte auf jeden Fall eingeplant werden, wenn man in dieser Gegend zu Besuch ist.
Übernachtung: Camping Domaine du Petit Lac
– direkt an einem kleinen See gelegen
– super Ausgangspunkt für sportliche Betätigungen
– alles sauber und ordentlich
– im Sommer immer komplett voll
– wunderschöner Platz
Französische Alpen – Briancon
Unseren vorletzten Stopp unserer Reise legten wir in den französischen Alpen ein. Bisher habe ich selten eine so tolle Gegend gesehen, wie die Landschaft rund um Briancon.
Von München aus nicht gleich der nächste Weg, aber es lohnt sich auf jeden Fall.
Übernachtet haben wir auf dem Campingplatz du Bois des Alberts, zwischen Briancon und Montgenevre. Von hier sind die verschiedenen Touren gut erreichbar.
Briancon liegt auf 1.326 m Höhe und ist damit die höchstgelegene Stadt in der EU. Ein wirklich schönes kleines Städtchen. Die Gegend rund um Briancon ist nicht nur wegen der Berglandschaft interessant, sondern auch wegen jüngster Geschichte. Ringsherum befinden sich Bunker und Festungen aus dem 19. Jahrhundert. Teilweise noch sehr gut erhalten.
Wir sind eine Woche lang fast täglich mit dem Rad unterwegs gewesen. Und jedes Mal waren wir einfach nur begeistert. Eine traumhafte Gegend, die wir unbedingt noch einmal besuchen werden – ob im Sommer oder im Winter.
Hier eine Auswahl einiger Touren.
Übernachtung: Campingplatz du Bois des Alberts
– sehr ruhig, mitten im Wald gelegen
– sauber und angenehme Atmosphäre
– das Restaurant ist nicht so zu empfehlen
– gute Ausgangslage für Radtouren
Das Ende unserer Reise
Mit dem Besuch am Comer See endete unsere vielwöchige Wohnwagen-Rundreise. Auch hier hieß es noch einmal den Drahtesel satteln und ein paar Touren rund um den See erkunden. Es war natürlich unheimlich viel los, wir sind genau in der Ferienzeit dort angekommen. Trotzdem waren wir bei den Radtouren weitestgehend allein unterwegs.
10 Wochen können wahnsinnig schnell vorbei sein. Hatte ich anfänglich noch Bedenken, ob wir nicht früher wieder heimfahren werden, hatte ich am Ende der Reise doch ein wenig Wehmut, dass es schon vorbei war.
Es war wunderschön und ich kann jedem nur empfehlen, ebenfalls die Gegenden im Süden Europas zu erkunden, wenn einem etwas mehr Zeit zur Verfügung steht.
Und mit unserem Sohn hat es auch super geklappt. Ich glaube, er hat die Zeit im Fahrrad Anhänger genossen, soviel wie er da geschlafen hat. Die Meeresluft hat ihm ebenfalls sehr gut getan.
Also, alles in allem ein rundum gelungener Urlaub, den ich nur weiterempfehlen kann.
Viel Spaß dabei!