Transalp

Ehrwald - Gardasee

Nach meiner ersten Mountain Bike-Transalp Erfahrung hatte mich nun das Radlfieber vollständig gepackt. So führte unsere nächste Tour uns von Ehrwald zum Gardasee. Neben landschaftlich traumhaften Gegenden erwartete uns dieses Mal auch das volle Programm, was das Wetter anging – von Schneefall über strömenden Regen bis zu 30 Grad am Gardasee.

Dauer: 6 Tage

Höhenmeter: ca. 8.000 hm
Kilometer:      ca. 350 km

1. Tag: Fernpass

1. Tag:
Das Auto haben wir in Ehrwald abgestellt und sind Richtung Fernpass gestartet. Es ist ein komisches Gefühl, den Fernpass von oben zu betrachten, wenn man da schon häufiger mit dem Auto im Stau stand.
In Imst ging es immer weiter am Inn entlang. Um nicht die viel befahrene Strasse in das Pitztal fahren zu müssen, wählten wir eine kleine Nebenstrasse über Wald und Jerzens. Übernachtet haben wir in Wenns.

Übernachtung: Pension Landhaus Gasser
– zentral in Wenns gelegen
– gleich gegenüber ist ein Hotel inklusive Restaurant vorhanden
– gemütliche, kleine und ruhige Pension
– Sauna
– gutes Frühstück

Tagesetappe:
1.280 hm
57 km

2. Tag: S-charl

Von Wenns aus führte der Weg gleich bergauf zur Pillerhöhe. Die früh morgendliche Anstrengung wurde mit einer 800 hm Abfahrt in das Inntal nach Faggen belohnt.
Durch das Inntal ging es in die Schweiz nach Scoul. Wer keine Lust hat, sich durch das etwas unspektakuläre Tal zu kämpfen, kann in Faggen den Postbus nehmen. Allerdings sollte bei schönem Wetter vorgebucht werden, da der Bus schnell voll ist.

Ab der Schweizer Grenze fuhren wir nach Scoul und von da aus weiter nach S-charl. Anfänglich eine geteerte Strasse, später ein Schotterweg windet er sich gemächlich den Berg hinauf. Nicht vergessen, ab und zu einen Blick nach hinten werfen. Romantisch schlängelt sich ein kleiner Bach durch bunte Wiesn und Weiden. Ringsherum sieht man die hohen Bergspitzen. Anfang 2013 wurde in der Gegend auch wieder ein Bär gesichtet.

S-charl ist ein netter kleiner Ort mit in den Bergen. Hier sollte man unbedingt einen Stop einplanen, selbst, wenn man hier nicht übernachten möchten. Das Essen im Crusch Alba ist der Wahnsinn.

Übernachtung: Crusch Alba– urige Übernachtungsmöglichkeit in S-charl
– sehr gutes Menü und reichhaltiges Frühstück
– Wäscheservice inklusive (abends abgeben, ab 7 Uhr morgens abholen)
– romantische Gegend für zusätzliche kleine Wanderungen

Tagesetappe: 
1.600 hm
32 km

3. Tag: Passo Gallo

Nach dem guten Frühstück ging es wieder bergauf zum Pass da Costainas, wo es zu schneien anfing – und das am 29. Juni! Bergab und bergauf auf dem Kamm schaukelt man sich zum Ofenpass hinüber. Ab dem Pass verläuft ein schöner Trail entlang der Strasse bergab.

Aber die Freude des Trails währte nur recht kurz, denn gleich ging es wieder bergauf zum Passo del Gallo. Bei schönem Wetter hat man hier eine traumhafte Aussicht. Gleichzeitig sollte man die Ruhe und Einsamkeit genießen. Mit etwas Glück entdeckt man Wiesen voller Edelweiss.

Ab dem Passo del Gallo kann man sich auf einen wirklich gut fahrbaren Trail Richtung Lago San Giacomo di Fraele freuen – super Aussichten auf den türkisfarbenen Lago di Livigno garantiert. Am Ende des Lago di Fraele gelangt man über eine Teerstrasse nach Bormio, unserem nächsten Etappenziel.

Übernachtung: Hotel La Genzianella
– Bike Hotel am Rande des Zentrums
– Restaurants sind aber gut zu Fuss erreichbar
– gemütliches Hotel mit Sauna und Wäscheservice
– sehr gutes Essen

Tagesetappe:
1.400 hm
62 km

4. Tag: Gavia Pass

4.Tag
Auf dieser Etappe erwartete uns ein tiefverschneiter Gavia Pass. Leider führt nur eine stark befahrene Strasse hinauf. Wenn man es sich einrichten kann, sollte man den Pass am Wochenende meiden, da gefühlt alle italienischen Motorradfahrer den Pass entlang fahren – sehr zum Leidwesen der Radler. 

Aber die Umgebung ist wunderschön. Beim ständigen Rundumblick haben wir fast den permanenten Anstieg vergessen. Auf dem Gipfel haben wir uns erst einmal eine Schneeball-Schlacht gegeben, bevor wir uns wieder warm anziehen mußten, um den Pass Richtung Ponte di Legno abzufahren. Auch hier geht unterwegs ein Trail von der Hauptstrasse nach Pezzo ab.

Tagesetappe:
1.470 hm
38 km

5. Tag: Passo Tonale

Wir hatten den Tipp erhalten, nicht den Weg direkt über den Passo Tonale zu nehmen, sondern in Pezzo links in das Tal abzubiegen und weiter Richtung Montozzo-Scharte zu fahren. Am Anfang führt ein breiter Schotterweg ins Tal hinein. Später wird der Weg schmaler und steiler.
Kurz unterhalb der Bozzi-Hütte ging es rechts ab und ein schmaler Weg führte leicht bergauf und bergab immer unterhalb des Kamms entlang.  Auch hier gab es wieder super schöne Aussichten.

Am Ende des Weges kamen wir am Passo Tonale raus. Ab hier ließen wir es rollen in das Val di Sole hinein. Allerdings zogen sich die letzten Kilometer nach Dimaro, unserem vorletzten Etappenziel, ganz schön hin.

Tagesetappe:
1.500 hm
50 km

6. Tag: Gardasee

Endspurt!
Der letzte Tag führte uns durch die Brenta. Rauf ging es nach Madonna di Campiglio. Während der Abfahrt sollte man auf der linken Seite den Wasserfall anschauen, eine Hütte befindet sich genau daneben. Ein guter Grund also, mal eine kleine Pause einzulegen.

Und schon ging es zum nächsten Anstieg zum Lago di Val d’Agola. Bis dahin läßt es sich wirklich gut auf Schotterstrassen fahren. An dem See sollte man kurz verschnaufen, da anschließend eine steile und zähe Schiebestrecke folgt (ca. 40 Minuten). Danach wird man jedoch mit einer 25 km langen Abfahrt bis nach Ponte Arche belohnt.
Unterwegs gibt es auch wieder gemütliche Restaurants, die zum ausruhen einladen.

Die letzten 25 km waren ein seichtes bergauf- und bergab, über Fiavé Richtung Riva. Der Pass zum Tennosee forderte noch die letzten Körner, aber um so schöner war das Gefühl, dann endlich dem Gardasee entgegen zu rollen und am Hafen von Riva den wohlverdienten Hugo zu geniessen.

Tagesetappe: 
1.300 hm
72 km