Sri Lanka

Mehr als nur Indien light

Beitrag von Gerti Windhuber www.windhuber.de

Sri Lanka wird oft als die kleine Schwester von Indien bezeichnet und das stimmt auch, wenn man die Größe und Lage betrachtet. Die Einflüsse des „großen Bruders“ sind auch überall sichtbar: in den Traditionen, dem Essen und auf der Straße. Aber Sri Lanka hat auch ganz eigene Eindrücke zu bieten.

Für die diesjährige Sri Lanka Reise haben wir uns dafür entschieden, eine Rundreise aus dem Katalog zu buchen. So ist es möglich, komprimiert alle Sehenswürdigkeiten zu besichtigen ohne sich dem Linksverkehr auszusetzen und ohne Detailvorbereitung. Wir haben das Für und Wider genau abgewogen. Einige Eckpunkte wollten wir auf jeden Fall mitnehmen – so das Elefantenwaisenhaus in Pannawela, den Zahntempel, den Sigiriya-Felsen und die Höhlentempel in Dambulla. Oben drauf gab es dann noch eine Safari im Yala Nationalpark. Deshalb ist es die 7-tägige Tour geworden. 

Reisedauer: 3 Wochen (1 Woche Rundreise; 2 Wochen Badeurlaub)
Reisezeit:     März 2015

Tag 1: Unterwegs in den Süden

Aus organisatorischen Gründen wurde unsere Tour genau anders herum durchgeführt als sie im Angebot aufgelistet war. Ein Segen für uns, weil wir dann am Ende fast direkt bei unserem Hotel gelandet sind. Zunächst ging es also in den Süden des Landes. Unterwegs erfahren wir bereits eine Menge über Sri Lanka. Unser Guide erzählt wirklich viel und gerne. Und bei einer Pause begegnet uns das erste landestypische Tier: ein Leguan. Sonst war es eher ein Tag zum warm werden. Abends noch das Hotel bezogen und eine Runde im Pool gedreht sowie die Füße ins Meer gehalten. Schwimmen ging hier wegen starker Strömung leider nicht. Dann wollten wir auch relativ früh ins Bett, denn der Weckruf für den nächsten Tag ertönte bereits um 4:30 Uhr. Man muss nämlich früh aufstehen, wenn man Tiere sehen will. Mittags ist es zu heiß und die schlafen alle.

Tag 2: Yale Nationalpark

Früh aufstehen kann sich manchmal lohnen. Der Weg zum Yale Nationalpark war recht kurz und deshalb waren wir bereits vor Sonnenaufgang vor Ort und haben zur Belohnung unterschiedlichste Tiere sehen können: Affen, verschiedene Vögel, Kühe und Krokodile sowie Elefanten.

Nur die Leoparden haben sich in vornehmer Zurückhaltung geübt. Und weiter ging es vorbei an den Rawana Ella Wasserfällen mit vielen neugierigen Affen zu einem Buddhistischen Tempel. Bald beherrschen Teeplantagen das Bild. Am Abend beziehen wir unser erstes Hotel in den Bergen.

Tag 3: Tee & Orchideen

Den nächsten Tag starten wir mit dem Besuch auf dem Markt und dem einer Teeplantage. Rund um die Uhr wird Tee produziert und wir lernen, dass die beste Standardqualität FBOP (= Flowery Broken Orange Pekoe) ist. Zieht man Wikipedia zu Rate, gibt es noch viele, viele Abstufungen mehr. Hier finden wir es noch ganz ok, dass es nach der Besichtigung eine Tasse Probiertee gibt und man dann im Shop ein paar Souveniers einkaufen kann. Das sollte sich später noch ändern. Aber damit noch nicht genug für diesen Tag. Der Besuch des Botanischen Gartens hätte ruhig länger ausfallen können, um sich die Pflanzen und Tiere in aller Ruhe anzusehen. Der uralte Ficus gehört zu den größten seiner Art – und das obwohl er vor vier Jahren abgestorben ist und sich jetzt erst wieder langsam erholt. Daneben gab es super viele Flughunde und eine sehr schöne Sammlung von Orchideen. Das Programm drängte und der Tag wurde mit einer lokalen Tanzdarbietung und Feuerkünstlern abgeschlossen.

Tag 4: Zahntempel & Elefantenhaus

Der Zahntempel in Kandy ist für die Buddhisten das Allerheiligste. Es ist eine Reliquie von Buddha selbst und seine Anhänger glauben an die Wirkung. Deshalb wird er auch gehütet wie ein Königsschatz und der normale Besucher bekommt ihn überhaupt nicht zu Gesicht. Die Atmosphäre ist besonders und die Geschichte von Buddha ist in verschiedenen Gemälden dargestellt. Überall gibt es außerdem Statuen und alles ist festlich herausgeputzt. Hier begegnen uns auch Tempel-Elefanten und das sollen nicht die einzigen für den heutigen Tag beiben, denn am Nachmittag steht das Elefantenwaisenhaus auf dem Programm. Ob das obligatorische Bild mit den Dickhäutern, das Füttern mit Obst oder die Verabreichung der Milchflaschen für die Kleinen, das alles ist schon sehr touristisch. Aber was soll’s, so werden die Elefantenwaisen gerettet und es scheint ihnen dabei nicht schlecht zu gehen, was man auch später beim Baderitual beobachten kann.

Tag 5: Höhlentempel & Sigiryia-Felsen

Ein Gewürzgarten steht auf dem Programm. Eine ähnliche Führung hatte ich bereits auf Sansibar, aber im Vergleich war dieser Gewürzgarten geordnet, Wege mit Kokosnuss-Schalen befestigt, der Guide vor allem darauf geschult, die Vorzüge der Ayuveda-Produkte anzupreisen, die am Ende nochmal neben der Kurzmassage zusammengefasst wurden und selbstverständlich im Shop erworben werden konnten. Ein Schnäppchen war in meinen Augen nichts davon und irgendwie hatte das Ganze etwas von einer Kaffeefahrt.

Weiter ging es zum Höhlentempel, den man über 300 Stufen schweißtreibenden Aufstieg erreicht. Statuen in allen möglichen Varianten werden erklärt.
Damit ist dieser treppenreiche Tag aber noch nicht zu Ende. Vor den Lohn hat der liebe Gott den Aufstieg über 1000 Stufen zum Sigiryia-Felsen gesetzt. Dort sind vor allem die berühmten Wandmalereien “Wolkenmädchen“ eine Attraktion – und natürlich der Ausblick. Abendessen und Bett waren an diesem Abend wirklich mehr als verdient.

Tag 6: Alte Steine & der heilige Baum

Auf dem Programm stehen so viele Ruinen, alte Königsstätten und königliche Badehäuser, dass man sich gar nicht mehr alles merken kann. Wichtig wird es wieder beim heiligen Baum, von dem ein Exemplar als Symbol des Lebens bei jedem Tempel steht; wir besuchen jedoch den Ursprungsbaum, sozusagen die Mutter aller heiligen Bäume. Obwohl er inmitten eines Tempels steht, ist dort ein Spektakel und eher Jahrmarktstimmung. Man darf überall und gerne fotografieren. Ein Mönch, der den ganzen Nachmittag regungslos verharrt, hat sogar ein Schild stehen, dass man gerne Bilder machen, er jedoch kein Geld erwartet, da er es sowieso nicht verwenden kann. Diese Religion ist wirklich anders!

Badeaufenthalt
Zwei Wochen lassen wir es dann noch langsam angehen – das Jetwing Lagoon ist eines von 14 Hotels der Gruppe auf Sri Lanka. Die Nähe zum Flughafen lässt die Gäste immer nur für ein paar Tage bleiben. Das Meer kann man ganz einfach über die Straße erreichen, aber schwimmen ist dort eher nicht angesagt, weil die Brandung sehr stark ist und überall Felsen herausragen. Dafür hat das Hotel einen 100 Meter Pool und super schöne Zimmer mit tollen Badezimmern sowie eine ausgezeichnete Küche. Und man kann zu einem der anderen Jetwing Hotels in Negombo fahren, um einen Strandtag einzulegen.

Ein Bootstrip in der Lagune ist noch einmal eine willkommene Abwechslung. Auf der Fahrt durch die Lagune, die Mangroven und die Kanäle kann man vor allem Vögel beobachten. Das Hotel würde außerdem auch geführte Touren anbieten, aber das hatten wir ja bereits alles hinter uns gelassen.

Negombo ist auf dem Weg zum Touristenort, muss aber noch einiges zulegen. Wir haben weder die erwarteten Restaurants und Cocktailbars bzw. Abendunterhaltung gefunden, noch ausreichend Einkaufsmöglichkeiten für Souvenirs. Wenn man das vorher weiß, kann es aber auch ganz erfrischend sein.